Zero Waste Tipp: Pfandsysteme Einweg und Mehrweg

Foto Von Fabian

Das gute (alte) Flaschenpfand kennt jeder. Wer die Flasche zurück gibt, bekommt sein Pfand zurück – 8, 15 oder 25 Cent. Aber schon der Pfandbetrag sorgt oft für Verwirrung: warum gibt es diese unterschiedlichen Beträge und woran erkenne ich für welche Flasche ich was bekomme? 

Die Idee hinter dem Pfand besteht darin, den Verpackungsrohstoff zu sichern und wiederzuverwenden oder zu recyceln. Die Flaschen sollen daher weder in die Glas- noch in die Wertstofftonne. (Vermischt mit anderen Gegenstände, Stoffen oder Glasfarben in den Tonnen wäre es dort schwieriger, gut getrenntes Material zu erhalten. Recyclingmenge und -qualität wären geringer als über die Pfandflaschensammlung). Nun gibt es beim Flaschenpfand zwei unterschiedliche Systeme: das Einweg- und das Mehrwegpfand. Das Einwegpfand mit 25 Cent ist sogar per Gesetz so festgelegt: Es bedeutet, dass die Kunststoffflaschen nach der Rückgabe geschreddert und wieder zu neuen Flaschen aufgearbeitet werden.  Einwegflaschen sind an diesem Emblem zu erkennen [Bild1].   

Beim Mehrwegpfand hingegen werden die Flaschen nicht zerstört, sondern ausgespült, gewaschen und wieder befüllt. Für das Ausspülen und Waschen wird wesentlich weniger Energie benötigt als für den Herstellungsprozess. Je nach Materialart können Mehrwegflaschen unterschiedlich häufig wieder befüllt werden (Plastik ca. 20x, Glas ca. 50x), erst dann werden sie wegen Materialermüdung aussortiert und ins Recycling gegeben. Mehrwegflaschen sind mit 8 oder 15 Cent bepfandet, manche (aber nicht alle) führen dieses Logo [Bild2 und  3].  Auf manchen Flaschen  ist das Mehrwegpfand  aber auch nur schriftlich oder in seltenen Fällen sogar gar nicht vermerkt. 

Mehrweg ist nicht gleich Mehrweg 

So weit, so gut. Doch was ist denn nun “besser” für die Umwelt? Die Diskussion beschäftigt seit vielen Jahren Wissenschaft und Politik. Die in diesem Bereich angefertigten Ökobilanzen zeigen ein klares Bild: Mehrweg in regionalen Systemen ist die klar bessere Alternative. Vor allem wenn es sich um regionale Systeme mit kurzen Transportwegen für die Flaschen handelt.   Der entscheidende ökologische Vorteil von Mehrweg gegenüber Einweg besteht in der Wiederbefüllung gegenüber der stofflichen Verwertung und Neuherstellung. Für den Recyclingprozess von Einwegflaschen ist deutlich mehr Energie notwendig als fürs Reinigen der Mehrwegflaschen. Hinzu kommt noch der Materialaufwand für jede neue Einwegflasche. 

Doch wie sieht so eine regionale Mehrwegflasche mit kurzen Transportwegen aus? Am besten sind da sog. Pool-Mehrwegflaschen, die firmenunabhängig und flexibel für verschiedene Getränke immer wieder zum Einsatz kommen können: Es gibt im Bereich Bier die dunklen Euro-Flaschen [Titelbild], beim Wasser die GDB-Perlflaschen in weiß und die GDB-Flasche in grün [Bild 4] und die 1Liter Saftflasche der GDB. Getränke in diesen Flaschen einzukaufen ist immer die beste Wahl. Die Ausnahme hier bildet natürlich Wasser: Dieses kommt in bester Qualität direkt aus der Leitung, erspart Kistenschleppen und ist wesentlich günstiger.  

Als kleiner Tipp zur Erkennung von Mehrwegflaschen: am unteren Rand sind Reibeflächen von der Befüllungsanlage zu sehen, wie man es im Titelbild sieht. 

In diesem Sinne: Prost